Das Hebammenbuch geht mittlerweile in die 6. Auflage. Das ausschließlich von Hebammen geschriebene Lehrbuch umfasst, wie die letzten Auflagen schon, das komplette geburtshilfliche Wissen und ist somit zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk für Hebammen geworden. Doch was änderte sich nun zur 5. Auflage?

Das Layout hat sich verändert. Einzelne Texte wurden deutlicher hervorgehoben, die Zeichnungen blieben in ihrem schnörkellosen, sehr klaren Stil, doch reichlich neue bunte Fotos, Abbildungen und Tabellen kamen hinzu. Am Ende jedes Kapitels findet sich ein Hinweis auf das Lernziel und Adressen zur weiteren Internetrecherche. Aufgefallen ist mir sofort, dass zahlreiche neue Autorinnen hinzugekommen sind. Das macht sich natürlich im Inhalt bemerkbar.

Die Ausbildung ist nun knapper, dafür übersichtlicher dargestellt, und das Studium wurde mit aufgenommen. Und nicht nur die Arbeit der Hebamme in der Schweiz ist neu beschrieben, auch eine tolle Übersicht über die Hebammenarbeit in Europa wurde hinzugefügt.

Im Hygienekapitel fielen langatmige Informationen zur persönlichen Hygiene oder Desinfektionsmitteln weg, dafür kamen neue Schaubilder hinzu, auch das Vorgehen nach Stichverletzungen und ausführliche Informationen zur Händedesinfektion. Im Kapitel „Pathophysiologie in der zweiten Schwangerschaftshälfte“ gefiel mir besonders, dass die verschiedenen OP-Methoden bei Cerclage erklärt und das Vorgehen nach vorzeitigem Blasensprung in die verschiedenen Schwangerschaftswochen eingeteilt wurde. Toll ist auch die Tabelle über das abwartende und aktive Management bei Terminüberschreitung. Die Geburtsthemen haben sich nur dezent geändert. Einzelne Informationen wurden dem aktuellen Wissenstand angepasst und über (vaginal-)operative Entbindungen wird umfänglicher informiert. Die meisten Veränderungen erfuhr die Neuauflage zu Neugeborenenthemen. So ist die Erstversorgung des Neugeborenen im Kreißsaal ausführlicher und empathischer geworden. Durch das ausführlichere Beschreiben kleinerer Themen wie Windeldermatitis, Hüftscreening oder Reflexdauer wird allen Kolleginnen sehr geholfen, die neu in die Wochenbettbetreuung einsteigen.

Für meine Beratung hilfreich empfinde ich es auch, dass die Familienplanung um die Kinderwunschbehandlung erweitert wurde.

Ganz neu ist das Kapitel „Qualitätsmanagement“. Hier bekommt man eine gute Übersicht, warum und wie man sich das QM erarbeitet. Vor allem die Tabellen über das QM-Handbuch haben mir gefallen, da sie einen schnellen Überblick bieten, was ich noch erarbeiten kann.

DHZ 1/2016