Ich habe als Hebamme täglich mit (werdenden) Müttern und somit auch mit Gebärmüttern zu tun, dennoch habe ich mir ehrlich gesagt noch nie so wahnsinnig viele Gedanken über dieses Organ gemacht. Leah Hazards Reise beginnt mit einem Besuch im Museum und der Idee, ein Buch über dieses faszinierende Organ »Gebärmutter« zu schreiben, das jahrhundertelang mit Mythen belegt wurde, weil wir Menschen es nicht verstanden haben.

Die ersten Kapitel haben mich zugegebenermaßen noch nicht wirklich gefesselt, aber im Verlauf des Buches entspinnt sich ein Netz aus Fragen, auf die die Forschung bis zum heutigen Tag keine Antwort hat, weil es an Forschungsgeldern für Studien rund um die Gebärmutter und damit die Wirkweise des weiblichen Körpers fehlt – womit Leah Hazard den Kreis zum inzwischen immer bekannter werdenden Gender Health Gap schließt. Und in diesem Moment begann das Buch, mich zu faszinieren! Rund die Hälfte der menschlichen Erdbevölkerung ist weiblich, alle Menschen sind in einer Gebärmutter gewachsen und dennoch gibt es keine Finanzierungsmöglichkeit für die Forschung?

Leah Hazard reist in ihrem Buch von der embryonalen Gebärmutter durch den gesamten Zyklus des weiblichen Lebens inklusive vieler Besonderheiten wie Endometriose und Myome, deckt Ungeklärtes auf, spricht Ungerechtigkeiten an. Eine spannende Reise durch den weiblichen Körper, in dem die meisten von uns Hebammen in Deutschland selbst leben und mit dem wir jeden Tag zu tun haben – beruflich wie privat! Es lohnt sich daher, sich die faszinierende Gebärmutter einmal genauer anzusehen.